60 Jahre Nationale Volksarmee-
34 Jahre ehrenvoller Dienst für den Frieden
Bericht über die Festveranstaltung des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR in Demen am 27.02.2016 anlässlich des 60. Jahrestages der Gründung der NVA und GT der DDR
Am 27. Februar 2016 trafen sich auf dem Gelände der ehemaligen Raketenbrigade 5 der NVA in Demen bei Schwerin viele Mitglieder des Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der Grenztruppen der DDR, ehemalige Angehörige der NVA und der GT, viele Gäste und Familienangehöre ehemaliger NVA-Angehöriger, um feierlich den 60. Jahrestag der Gründung der NVA zu begehen. Unter Ihnen auch über 40 Mitglieder unseres Fallschirmjäger-Traditionsverbandes Ost e.V. aus fast allen Kameradschaften. Den über 500 Gästen und vielen weiteren Besuchern dieses Veranstaltungstages bot sich ein beeindruckendes Bild der Erinnerung und Würdigung der Leistungen der NVA und GT der DDR. Auf dem großen Areal der ehemaligen Raketenbrigade 5 der NVA und dem heutigen „Evita-Forum“ konnten wir Besucher in einem interessant gestalteten Stationsbetrieb nach der Eröffnung und Begrüßung durch den letzten Minister für Nationale Verteidigung der DDR, Admiral a.D. Theodor Hoffmann, große Teile der Technik der NVA im Original und als Modell betrachten. Es fanden Schießvorführungen mit historischer preußischer Artillerie statt und an verschiedenen Ausstellungständen konnte man Ausrüstung, Uniformen und Technik hautnah besichtigen und Gespräche mit ehemaligen Spezialisten aus allen Waffengattungen führen. Stark umringt war der Stand der Fallschirmjäger, der von unserem 1. Vorsitzenden, Fred Albert, und von den Kameraden Jürgen Krause, Stefan Holst und Alexander Fellbusch betreut wurde. Immer wieder mussten Fred und Alexander aber auch Gottfried Neis und Harald Siebecke, die in Ihren angestammten Uniformen auftraten, für Fotos bereitstehen, die die Besucher und Gäste mit Ihnen zusammen ablichten wollten. Sowohl unser Stand zur Fallschirmtechnik und Fallschirmjägerausrüstung, als auch unsere Wandzeitungen zur Geschichte der Fallschirmjäger waren genauso interessant, wie die kurzen Ansprachen von Fred, für unseren Verband und von Alexander Kasanzev, als Leiter der Delegation von Desant e.V., Höhepunkte und Besuchermagneten dieser Festveranstaltung. Schon beim Einlass zum Festsaal wurden die Teilnehmer und Gäste durch die Fallschirmjäger der Kameradschaften Schwerin und Rostock in ihren Felddienstanzügen begrüßt und kontrolliert. Unser Verband wurde dann durch Admiral a.D. Theodor Hoffmann neben anderen befreundeten, auch internationalen, Verbänden und Gesellschaften ausdrücklich begrüßt.
Die vielen Redner auf der Veranstaltung, zu denen neben Generaloberst a.D. Horst Stechbarth (ehemaliger Chef der Landstreitkräfte der NVA) und Generaloberst a.D. Fritz Streletz (ehemaliger Chef des Hauptstabes der NVA) auch der letzte Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, Egon Krenz, gehörte, würdigten den großen Beitrag der NVA zur Wahrung der längsten Friedensperiode in Europa. Die NVA war die einzige deutsche Armee, die von ihrer Gründung bis zu ihrer Auflösung keinen Krieg geführt und keinen ihrer Soldaten in einen solchen gesandt hat. Dies kann vor ihr und nach ihr keine deutsche Armee von sich behaupten. Darauf können auch die ehemaligen Fallschirmjäger, als Angehörige der kleinsten Waffengattung der NVA, heute mit Stolz blicken. Die Angehörigen der NVA haben in 34 Jahren ihrer aktiven Tätigkeit niemals die Waffen gegen ihr eigenes Volk gerichtet, auch in den Monaten der Wende nicht. Das besonnene Verhalten derer, die 1989 das Gewaltmonopol in der DDR hatten, unter ihnen die Angehörigen der NVA, ist es zu verdanken, dass es zu keinem Blutvergießen kam und keine Waffen außer Kontrolle und in fremde Hände gerieten. Dies war ein einmaliger historischer Akt hinter dem auch die Angehörigen des LStR 40 standen, wobei die Anwesenheit in Leipzig im Herbst 89 nicht vergessen ist. Einer der Höhepunkte der Festveranstaltung war unter anderem der Einmarsch von Fahnenkommandos der verschiedenen Teilstreitkräfte. Das Fahnenkommando der Fallschirmjäger wurde von Fred Albert angeführt, ein weiteres Fahnenkommando wurde durch unsere befreundeten Kameraden von Desant e.V. gestellt. Unter dem Applaus der Anwesenden demonstrierten die Angehörigen unserer beiden Verbände, dass sie das exakte militärische Auftreten noch nicht verlernt haben. Viel Beifall gab es auch bei der kurzen Grußadresse von Alexander Kasanzev, dem Leiter der Delegation von Desant e.V., der seine Rede zum Anlass nahm, der Fallschirmjägerkameradschaft Schwerin einen Ehrenwimpel als Anerkennung für die langjährige gute Zusammenarbeit zu überreichen. Ein Raunen ging durch den Saal, als Fred Albert in seinen Dankesworten erwähnte, dass unsere noch heute gelebte Waffenbrüderschaft durch das jährliche gemeinsame Fallschirmspringen mit den Kameraden von Desant e.V. dokumentiert wird. Am Rande der Veranstaltung wurden anlässlich des 60. Jahrestages der NVA und der GT der DDR unser 1. Vorsitzender, Fred Albert, und unser langjähriger ehemaliger Vorsitzender und heutiger Ehrenvorsitzender Gottfried Neis mit dem Orden „Ehre und Pflicht“ des Internationalen Fallschirmjägerverbandes der Russischen Föderation ausgezeichnet. Unterschrieben sind die Urkunden vom Vorsitzeden des Verbandes, dem Helden der Sowjetunion, Generalleutnant A.E. Sljusar. Einen herzlichen Glückwunsch an Euch, Fred und Gottfried, von allen Kameraden unseres Traditionsverbandes.
Mit viel Gesang, vorgetragen vom Ernst-Busch-Chor, gutem Essen und interessanten Gesprächen klang diese Veranstaltung zum 60. Jahrestag der NVA und der GT der DDR am Abend aus.
Jürgen Köhler & Thomas Schmidt